Andacht von Elisabeth Schulze

Liebe Leserinnen, liebe Leser, 

unsere Vorfahren brauchten eine Erlaubnis um wegzugehen, um ihren Wohnort zu verlassen. Diese Erlaubnis „urloub“ wurde ihnen von einem Höherstehenden oder von der Dame dem Ritter erteilt. Einen Urlaubsantrag muss ich auch heute noch stellen. 

Urlaub ist die Erlaubnis, sich etwas zu erlauben – zeitig oder spät aufstehen, länger oder kürzer bleiben, die alten Platten auflegen und die dickeren Bücher lesen. 

In den Ferien finde ich wieder, was mir entglitten ist und entdecke neu, was ich schon länger übersehen haben. Besuche werden nachgeholt und Freundschaften werden gepflegt, das besondere Gericht endlich gekocht. Nach dem Essen plaudere ich, so lange ich möchte, den Kalender vergesse ich. Und dann esse ich etwas, das ich noch nie probiert habe und lerne erste Worte einer mir unbekannten Sprache. Ich springe in den See und rieche den Sommer. 

„Kommt mit an einen ruhigen Ort, nur ihr allein, und ruht euch ein wenig aus.“ Jesus sorgt für Erholung, für Abstand, für Aufatmen, für Erfrischung. Und das nicht nur im Sommer. Ich bin dankbar für diese Orientierung und merke. Gott selbst ist dabei: auf Reisen und beim Zuhause bleiben. 

Ich denke an alle, die unterwegs sind, alle, die nicht reisen können, alle, die es lieben zu Hause zu sein, alle deren Arbeit wieder begonnen hat. Gottes Segen sei mit Ihnen und behüte Sie! 

Ihre Pfarrerin Elisabeth Schulze 

Ansprechpartner:
Pfarrerin Elisabeth Schulze

Sprechzeit: freitags 11.00 – 12.00 Uhr im Pfarrbüro, Kirchplatz 7 (an warmen Tagen vor der Kreuzkirche) und jederzeit nach Vereinbarung

4. August 2024
Pfarrerin Elisabeth Schulze
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